Sternstunde der Liebe (German Edition) by Rice Luanne

Sternstunde der Liebe (German Edition) by Rice Luanne

Autor:Rice, Luanne [Rice, Luanne]
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 9783426414484
Herausgeber: Verlagsgruppe Droemer Knaur
veröffentlicht: 2012-01-05T23:00:00+00:00


17

Am Nachmittag, als Sixtus davongesegelt war und alle Nachbarn sich zerstreut hatten, ließ sich Rumer von Zeb nach Hause bringen. Sie gingen den Hügel hinauf, vorbei an der Stelle hinter der Garage, wo ihr Vater die Clarissa startklar gemacht hatte. Im Gras waren Holzspäne und Kleckse vom Bootslack und von der Farbe für den Schiffsboden zu sehen – Spuren der Knochenarbeit, die er bei der Instandsetzung des Bootes geleistet hatte.

Als sie das Haus betraten, wehten die Vorhänge in der frischen Brise. Die Musik wirkte immer noch in ihr nach. Die Wandteppiche mit dem Einhorn sahen kraftvoller und lebendiger aus als jemals zuvor. Zeb war bei ihr, an ihrer Seite, und als sie barfuß im Cottage stand, wollte sie nur noch eines, mit ihm tanzen, sich im Einklang mit der Musik, dem Wind und den Geistern vom Kap bewegen.

»Möchtest du eine Tasse Tee?«, fragte sie, während ihr Puls raste.

»Gerne«, sagte Zeb, ohne den Blick von ihr zu lösen.

Als sie den Kessel unter den Wasserhahn hielt, zitterten ihre Hände. Zeb bemerkte es und füllte ihn für sie. Ahnte er, dass er der Grund war? Er stellte den Kessel auf den Herd und zündete die Gasflamme an. Sie spürte immer noch einen schwachen Abglanz des Gefühls, als seine Arme beim Tanzen ihre Schultern umfangen hatten. Von unbezähmbarer Sehnsucht aufgewühlt, drehte sie sich langsam um und sah ihn an.

Zeb trat näher, schloss sie in seine Arme. Stark und von der Sonne gebräunt, brachte er sie zum Erglühen, als seine Hände ihren Rücken liebkosten und sie an sich drückten. Sie stellte sich auf die Zehenspitzen, wie früher, als er mit ihr bei den Straßenfesten unten auf den Tennisplätzen getanzt hatte, und schmiegte sich an ihn. Sie bebte von Kopf bis Fuß, als sie spürte, wie sich Zebs muskulöser Körper mit voller Kraft an sie presste.

Der Teekessel zischte auf der Flamme, und Rumer fürchtete, das Wasser könnte kochen, bevor Zeb und sie sich darüber im Klaren waren, wie es weitergehen sollte. Die Küche, in der sie sich befanden, war seit ihrer Kindheit unverändert geblieben; auf dem Herd hatte Elizabeth Spiegeleier gebraten. An Thanksgiving hatte ihre Mutter einen Truthahn ins Rohr geschoben. Und die Mayhews waren tausendmal zum Kaffee herübergekommen.

Ein Bild nach dem anderen ging ihr durch den Kopf: ihre Schwester und sie, barfuß über den Boden tappend, mit den erbeuteten Nikolausgaben in den klebrigen kleinen Händen; Zeb und sie als Teenager, wie sie Plastikflaschen mit Eiswasser für lange Segelpartien durch den Sund füllten …

»Rumer«, flüsterte Zeb, sein Mund heiß an ihrem Ohr.

»Was tun wir beide da?« Sie hob die Arme, zerzauste mit den Fingern sein Haar, bemühte sich verzweifelt, die aufwühlenden Erinnerungen und Skrupel zu verdrängen, als sie den Kopf in den Nacken legte und sein Mund sanft ihre Lippen streifte.

Das Wasser kochte, der Kessel begann zu pfeifen. Es war kein zarter Laut; er durchdrang vielmehr die Stille wie eine Sirene und ließ sie erschrocken auseinander fahren. Zeb trat einen Schritt zurück. Rumer schaltete die Flamme aus. Ihr Herz klopfte zum Zerspringen, sie fühlte sich aufgelöst,



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